Gewerkschaftspolitik
Neuangestellte zu 60% bewerben
Die Mitgliederwerbung bleibt laut dem Positionspapier Gewerkschaft ein «zentrales Thema».
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Zwar hat der SEV seine Mitgliederzahl beim aktiven Personal stabilisieren können, doch um die rund 1000 Todesfälle pro Jahr durch neue Mitglieder zu ersetzen, sind zusätzliche Werbeanstrengungen nötig. SEV-Präsident Giorgio Tuti betonte die Notwendigkeit, in den Betrieben 60 Prozent der Neuangestellten zu bewerben, um die Organisationsgrade zu halten. Das Projekt «Sektionscoaching» hat sich bewährt und wird im ordentlichen Budgetrahmen weitergeführt. «Die Sektionen sind das Rückgrat der Gewerkschaft», betonte Sektionscoach Elena Obreschkow. «Der SEV muss nachhaltig von unten wachsen.»
Um den SEV nach innen zu stärken, müssen gemäss Positionspapier auch die Strukturen ständig überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Nach aussen soll sich der SEV kämpferisch positionieren sowie Kooperationen mit anderen Gewerkschaften – besonders aus dem Umfeld des Service public – vertieft prüfen und gegebenenfalls eingehen. Neu steht im Papier auch, dass der SEV durch stärkere Einflussnahme in der ETF die Rahmenbedingungen der europäischen Verkehrspolitik mitprägen soll.
Fi
Kongressantrag für einkommensabhängige Mitgliederbeiträge
Sympathisch, aber chancenlos
«Geschätzte SEV-Kongressmitglieder, nächster Halt: Solidarität» lautete eine abgeänderte SBB-Zugdurchsage der Aktion, mit der die SEV-Jugend für einkommensabhängige Mitgliederbeiträge warb. «Wir Jungen stehen immer hinter euch bei Abstimmungen und sind solidarisch, wenn es zum Beispiel um die Pensionskasse geht», sagte Sabrina Tessmer.
Der Antrag sei sympathisch, aber mit hohen Investitionskosten und erheblichem Mehraufwand verbunden, erklärte SEV-Finanzverwalter Aroldo Cambi die ablehnende Haltung des Vorstands. Zudem bestehe das Risiko, dass Mitglieder, die künftig mehr bezahlen müssten, dazu nicht bereit wären. Es folgten drei Redner des VPT. Für Andrea Sabetti ist der einheitliche Beitrag gerade auch eine Stärke des SEV. Und Auszubildende zahlten heute ja keinen Beitrag. Bernard Clerc warnte vor der Kompliziertheit des neuen Systems und der Gefahr steigender Beiträge für jene mit tiefen Löhnen, wenn jene mit hohen Löhnen nicht solidarisch wären. Reto Burger fand den Antrag auch sympathisch, aber schwierig umzusetzen und problematisch für die Mitgliederentwicklung. Die Delegierten lehnten ihn dann klar ab.
Hes/Fi