Zentralvorstand BLS
Wichtige Diskussionen für die Zukunft

Der Zentralvorstand (ZV) BLS tagt am 1. April im Hotel Bern in Bern. Gewerkschaftssekretärin Katrin Leuenberger begrüsst die fast 50 Mitglieder und Gäste zu einem spannenden Tag mit zwei Schwerpunktthemen. Am Vormittag ist der Berner SP-Grossrat David Stampfli zu Gast, der sich nicht zuletzt auch als Mitglied der kantonalen Bau-, Energie-, Verkehrs- und Raumplanungskommission für den öffentlichen Verkehr einsetzt. Umso wichtiger ist für ihn, dass die BLS ein starkes Unternehmen ist, denn «nicht mancher Kanton hat ein eigenes Bahnunternehmen. Darum macht ein Beteiligungsgesetz für die BLS auch Sinn» (siehe auch Zeitung Nr. 4/25). Die SP hat in der Vernehm-lassung zum Gesetz die Forderungen des SEV aufgenommen und in der politischen Debatte entsprechend vertreten. «Mit dem Gesetz ist ein erster wichtiger Schritt gemacht», ist David Stampfli überzeugt. Der Regierungsrat müsse diesen groben Rahmen nun anwenden.
Stampflis zweites Thema führt zu einigen Diskussionen unter den Kolleginnen und Kollegen der BLS. In einem Postulat hat der Politiker – inspiriert durch das Angebot in Zürich – den Regierungsrat damit beauftragt, ein Nacht-S-Bahn-Angebot im Kanton Bern zu prüfen. LPV und VPT BLS haben mit einer Resolution darauf geantwortet, die grosse Bedenken punkto Sicherheit und Mehrbelastung aufzeigt. In der anschliessenden Diskussion können die Kolleg:innen der BLS anschaulich verdeutlichen, dass ihre Sorgen nicht aus der Luft gegriffen sind. Denn schon heute gibt es vor allem in den späten Abendstunden Sicherheitsprobleme. Und die Mehrbelastung mit Wochenend- und Nachtdiensten wäre wohl erheblich. Für David Stampfli ist klar, dass ein möglicher Ausbau nicht auf dem Buckel des Personals ausgetragen werden darf.
Der Nachmittag ist reserviert für Diskussionen zum Lohnsystem BLS, in die Gewerkschaftssekretär Marcel Burmeister einführt. Die BLS hat den Anstoss gegeben, das bestehende Lohnsystem zu modernisieren. Nicht zuletzt mit der Hoffnung, damit dem Fachkräftemangel und der Pensionierungswelle zu begegnen. Katrin Leuenberger und Marcel Burmeister ist es nun ein Anliegen, den Puls der Kolleg:innen zu fühlen und mit einer entsprechenden Haltung in mögliche Verhandlungen einsteigen zu können. Die Kolleginnen und Kollegen im Saal diskutieren engagiert und sehr kontrovers, was zeigt, dass bei einer allfälligen Weiterentwicklung des Lohnsystems sehr bedacht vorgegangen werden muss. Für den SEV ist zudem klar, dass diese keine Sparübung werden darf. Die SEV-Mitglieder bei der BLS werden zu gegebener Zeit an einer Umfrage zum Lohnsystem teilnehmen können.
Chantal Fischer