Bodenpersonal Swiss: Lohnmassnahmen trotz Verhandlungsabbruch
Zwar sind die Lohnverhandlungen mit der Swiss nach dem einseitigen Abbruch durch die Swiss-Leitung im November gescheitert. Trotzdem liegt nun dieses einseitig durchgesetzte Resultat vor:
- generelle Lohnerhöhung im Umfang von 1 % (mindestens 90 Franken/Monat);
- individuelle Massnahmen im Umfang von 0,6 % gemäss einer vereinbarten Matrix (unter Berücksichtigung von Erfahrung und Mitarbeitendenbeurteilung);
- Einmalzahlung von 2000 Franken (angepasst an den Beschäftigungsgrad);
- Anpassung der Lohnbänder um 90 Franken/Monat (bei 13 Monatslöhnen).
Zwar scheinen die Verhandlungsrunden, die Petition der Mitarbeitenden und Proteste durchwegs Spuren hinterlassen zu haben: Die umgesetzten Lohnmassnahmen liegen gut im Schweizer Durchschnitt. Nicht berücksichtigt bleibt aber, dass die Swiss 2023 ein Spitzenergebnis realisiert hat. Und nach den nachweislich unpässlichen Massenentlassungen hatten die Mitarbeitenden einen enormen Effort zu leisten.
Philipp Hadorn, Präsident von SEV-GATA, ordnet ein: «Mit dem einseitigen Abbruch der Lohnverhandlungen stellt sich die Swiss ein Armutszeugnis aus, was Sozialpartnerschaft betrifft. Bedenklich ist aber besonders das patronale Verständnis des Managements. Es verkennt die Grundlagen des sozialen Friedens in der Schweiz: Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe leben und gemeinsam Lösungen verhandeln. Sollte der neoliberale Wind in der mehrfach durch den Staat gestützten Airline nicht schleunigst verpuffen, wird ein kollektiver Druck kaum zu umgehen sein, um eine ordentliche Sozialpartnerschaft wiederherzustellen. Hunderte eingereichte rote Karten der Betroffenen bedeuteten einen ersten Eskalationsschritt. Die Mitarbeitenden scheinen ‹ready to take off› für härtere Massnahmen; auch wenn dabei namhafte Turbulenzen für die Swiss in Kauf zu nehmen sind. Your choice, Swiss-Management!»
Chantal Fischer