Frust beim Lokpersonal der Rhätischen Bahn
Die Lokführerinnen und Lokführer der Rhätischen Bahn (RhB) sind frustriert über die neuen Jahresdienstpläne und das Vernehmlassungsverfahren.
Aufgrund von Personalengpässen wurde ein Effizienzsteigerungsprojekt lanciert, über das die Sozialpartner allerdings nur unzureichend informiert wurden. Trotz Versprechungen über positive Veränderungen wurden konkrete Dienstpläne nicht rechtzeitig vorgelegt.
Nach der Präsentation der neuen Pläne kam es denn auch zu massiver Kritik und Empörung, da die Pläne als unattraktiv und gesundheitsschädlich empfunden wurden. Das Management fordert konstruktive Vorschläge, lehnt jedoch eine vollständige Rückweisung ab. Das Lokpersonal fordert die Beibehaltung der alten Winter-Dienstpläne und die Einführung eines zufriedenstellenden Jahresdienstplans ab Frühling/Sommer 2025.
Ausserdem wird kritisiert, dass dieses Vorgehen durch das mittlere und obere Kader unterstützt wird, was einer Geringschätzung gegenüber der Lokführerinnen und Lokführer gleichkommt. Bemängelt wird auch, dass externe Berater hinzugezogen werden, anstatt auf interne Meinungen zu hören. Das führt dazu, dass die Personalzufriedenheit drastisch sinkt und jahrelange Bemühungen zur Verbesserung des Arbeitsklimas zunichte gemacht werden.
Der LPV RhB fordert eine pragmatische Anpassung der Dienstpläne, insbesondere keine unbezahlten Pausen von mehr als 60 Minuten. Dementsprechend wird die RhB aufgefordert, umgehend Massnahmen zur Verbesserung der Situation zu ergreifen. Der LPV erwägt, die Angelegenheit vor das Schiedsgericht zu bringen, um klären zu lassen, ob die einseitige Missachtung der geltenden Sozialvereinbarungen in der Fachbereichsweisung LP (BAR) rechtens ist.
Eva Schmid
Kommentare
hausi 22/11/2024 08:58:00
Das AZG ausreizen? Dort drin hat es aber auch Formulierungen wie: "Mit Zustimmung des Personals oder seiner Vertreter." Wenn ich das hier lese denke ich, dass bald wieder der Fahrplan eingeschränkt werden muss.