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SEV-GATA

Gewerkschaftliche Erfolge bei Swiss dank Hartnäckigkeit

Auch im ersten Halbjahr 2024 weist die Swiss faktisch ein hervorragendes Ergebnis aus. Trotzdem zeigt sich die gegenwärtige Führung sperrig, auch wenn es um dringende Verbesserungen geht. Einige gewerkschaftliche Erfolge konnte SEV-GATA in den letzten Monaten nach Interventionen und Verhandlungen doch erringen:

• Fuel-Tank-Zulage: Aktuell erhalten 51 Mitarbeitende eine Zulage von CHF 50.00 / Monat.

• Lohnkorrekturen: Aus dem Follow-up «Ausführungsbestimmungen Salärmodelle» erfolgten aufgrund der einverlangten Überprüfungen für sechs Kolleg:innen der Bereiche S/TC per 1. Juli 2024 Lohnerhöhungen (Mehrkosten für die Swiss von total CHF 24 000 / Jahr).

• «Auslandzulagen»: Dank der Informationen von Mitgliedern konnte SEV-GATA feststellen, dass die Swiss in Verletzung der gewerkschaftlichen Informationsrechte mit Kündigungsandrohung (Änderungskündigung mit automatischer Kündigung bei fehlender Unterzeichnung) die Entschädigung von Auslandaufenthalten für eine spezifische Gruppe derart reduzierte, dass mehr als ein volles Monatsgehalt verloren ging. Jetzt konnte für alle Betroffenen eine gleichwertige Lösung erreicht werden, und sie erhielten zudem eine Ersatzstelle in Zürich angeboten für den Fall, dass sie ihre Auslandtätigkeit lieber aufgeben.

Vorbereitungen für die Lohnverhandlungen 2025 sind gestartet. Die Swiss kann sich anständige Lohnerhöhungen leisten. Die ergebnislosen Verhandlungen 2024 bei Swiss und Swissport Zürich lehren uns, dass es bei Bedarf harten kollektiven Widerstand braucht, um Zustehendes zu erhalten. Eine Chance für den neuen Swiss-CEO, den Tatbeweis für eine faire Sozialpartnerschaft zu erbringen. SEV-GATA ist bereit!

Philipp Hadorn, Präsident SEV-GATA & Gewerkschaftssekretär SEV

«Solides Resultat»

Swiss International Air Lines schliesst das erste Halbjahr 2024 mit einem operativen Ergebnis von 264,2 Mio. Franken ab. Das sind rund 22 % weniger als in den ersten sechs Monaten des Rekordjahrs 2023, obwohl die operativen Erträge im Zeitraum von Januar bis Juni 2024 mit 2,7 Mia. Franken 5,5 % höher waren als im ersten Halbjahr 2023. Die Swiss nennt dies ein «solides Resultat» und sieht für den Gewinnrückgang insbesondere zwei Gründe: «Zum einen hat sich die Marktsituation normalisiert, da sich die Kapazitätsengpässe, die im Vorjahr noch das Angebot deutlich verknappt hatten, weitgehend aufgelöst haben. Zum anderen sind die Kosten insbesondere aufgrund von Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie höheren Gebühren und Aufwendungen für die laufende Wartung der Flotte gestiegen. Darüber hinaus hat Swiss gezielt in das Produkt- und Serviceangebot investiert», so die Swiss. Markus Fischer