Neu im SEV
«Es ist schön, etwas bewegen zu können»
Am Tag der Arbeit, am 1. Mai dieses Jahres hat er seine Arbeit im SEV aufgenommen: Marcel Burmeister ist seit bald vier Monaten als Gewerkschaftssekretär zuständig für die Kolleginnen und Kollegen bei der BLS und der Bielersee Schifffahrtsgesellschaft BSG, und neu auch Teil des Kompetenzzentrums Lohn.
Die Gewerkschaftsarbeit war ihm nicht fremd: Nach seinem Geschichtsstudium in Bern und verschiedenen Studenten-Jobs arbeitete Marcel viereinhalb Jahre bei der Unia Region Ostschweiz-Graubünden als Gewerkschaftssekretär der Elektrobranche und später auch als Koordinator Sektor Gewerbe. «Natürlich gibt es zwischen der Unia und dem SEV einige Unterschiede, doch in der Gewerkschaftsarbeit bestehen sehr viele Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Ziele und Wege dahin», ist der 36-jährige Ostschweizer überzeugt.
Den SEV kennenlernen konnte Marcel bereits durch Kontakte bei Weiterbildungen sowie im Rahmen seiner Tätigkeit im Vorstand des Thurgauer Gewerkschaftsbunds. Der Wunsch nach einer neuen Herausforderung zusammen mit dem Wunsch seiner Familie, von Kreuzlingen wieder zurück nach Bern zu ziehen, bewogen ihn schliesslich, sich auf die ausgeschriebene Stelle als Gewerkschaftssekretär beim SEV zu bewerben. «Sehr bemerkenswert ist die Milizstruktur des SEV – da ist sehr viel Aktivität und Motivation von den Kolleginnen und Kollegen an der Basis vorhanden, das motiviert auch mich», bemerkt Marcel. Die Struktur «von unten nach oben» ist es denn auch, die den SEV ausmache. «Es sind die Mitglieder, die entscheiden; wir können sie dabei begleiten und aktivieren».
Als Ansprechperson für die Kolleginnen und Kollegen bei der BLS als zweitgrösstem öV-Unternehmen in der Schweiz trifft Marcel auf ein sehr heterogenes Umfeld bestehend aus vielen Berufsgruppen von der Administration bis zum Gleisbauer. Diese Vielfalt ist es denn auch, die ihm an seiner Arbeit gefällt. «Es ist schön, etwas bewegen zu können, insbesondere auch mit meiner Teamkollegin Katrin (Leuenberger). Ich mag den Austausch, die Zusammenarbeit», betont er.
Der Anfang war auch für Marcel nicht leicht, musste er sich doch in eine neue Branche und die AZG-Thematik einlesen. «Ich habe mich gut eingelebt, muss die Bahnwelt aber noch mehr erschliessen und vor allem auch die Realitäten unserer Mitglieder in Gesprächen noch mehr spüren», gibt er zu bedenken. Sein Bewusstsein, dass ohne Gewerkschaft in der Gesellschaft sehr viel weniger für die Arbeitnehmenden erreicht worden wäre und dass sie auch heute noch zentral dafür sind, um die Anstellungsbedingungen stets an neue Entwicklungen anzupassen, treiben ihn an in seiner täglichen Arbeit.
Schon nach dem Studium war ihm klar, dass er aktiv tätig sein wollte in einem sinnstiftenden Umfeld. In diesem Sinne hält er sich gerne an ein Zitat von Erich Kästner: «Es gibt nichts Gutes. Ausser man tut es!»
Marcel Burmeister lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern seit Juli in Bern. Seine Freizeit verbringt er gerne im, am oder auf dem Wasser.