Vorstand
Ja zur 13. AHV-Rente, Nein zur Erhöhung des Rentenalters
Am 8. Dezember traf sich der Vorstand des SEV zum letzten Mal im 2023. Er beschloss die Abstimmungsparolen zu den Abstimmungen am 3. März 2024 sowie die Themen und Schwerpunkte für das nächste Jahr. Schliesslich verabschiedete er den SEV-Vizepräsidenten Christian Fankhauser.
Die Initiative «Für ein besseres Leben im Alter» ist aktueller denn je. Heute haben immer mehr Rentnerinnen und Rentner Mühe, über die Runden zu kommen. Bei Annahme der Initiative wird eine 13. AHV-Rente ausbezahlt, analog zum 13. Monatslohn. Auch Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen bekommen die zusätzliche Rente. Das gleicht schnell und effizient die gestiegenen Preise aus.
Mieten, Krankenkassenprämien, Strom und Lebensmittel sind teurer und fressen heute eine Monatsrente weg. Und die Pensionskassenrenten sinken seit Jahren. Die höheren Preise treffen Menschen mit tieferer Rente besonders hart. Darunter sind überdurchschnittlich viele Frauen. Eine 13. AHV-Rente bringt ihnen am meisten: Nur aus der AHV haben alle eine Rente. Nur die AHV anerkennt die unbezahlte Betreuungsarbeit, die hauptsächlich von Frauen geleistet wird.
Die AHV kommt allen zugute
Für die meisten Arbeitnehmenden lohnt sich die AHV: Die Arbeitgeber tragen die Hälfte der Beiträge. Auch Topverdienende zahlen einen Teil der Rente, weil ihre Millionen-Boni AHV-pflichtig sind. Ausserdem hat die AHV stabile und tiefe Kosten. Alle Erträge fliessen direkt in die Renten, ohne dass Banken, Vermittler oder Aktionäre mitverdienen.
Auch die Finanzierung einer 13. AHV-Rente ist kein Problem. Die AHV verzeichnet Überschüsse. Heute hat sie mit fast 50 Milliarden Franken so hohe Reserven wie noch nie. Die 13. AHV-Rente kostet bei der Einführung rund 4,1 Milliarden. Im gleichen Jahr schreibt die AHV gemäss Bundesrat einen Überschuss von 3,5 Milliarden. Die Kosten der 13. AHV-Rente sind also zu einem grossen Teil schon gedeckt. Für die langfristigen Finanzierungsbedürfnisse reicht zum Beispiel ein zusätzlicher Lohnbeitrag von 0,4 % der Arbeitnehmenden. Zusammen mit den Beiträgen der Arbeitgeber bringt das jährlich zusätzliche 3,7 Milliarden ein. Der Vorstand sagt Ja zur 13. AHV-Rente, gleichzeitig ergreift er die Nein-Parole zur Renteninitiative der Jungfreisinnigen. Die Initiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge» verlangt die Erhöhung des Rentenalters von Frauen und Männern auf 66 Jahre, anschliessend soll das Rentenalter mit der Lebenserwartung weiter steigen. Diese Erhöhung würde dazu führen, dass Arbeitnehmende mit mittlerem Einkommen bis zum Umfallen arbeiten müssen, während sich Topverdienende weiterhin eine Frühpensionierung leisten können. Das widerspricht den Grundsätzen der Gewerkschaften.
Herausforderungen 2024
Der Vorstand des SEV verabschiedet die Themen und Schwerpunkte für 2024. Dazu gehören die Verhandlungen zu einem neuen oder erneuerten GAV mit SBB und SBB Cargo, die Unterstützung der öV-Unternehmungen bei Massnahmen gegen den Fachkräftemangel, der Widerstand gegen Sparmassnahmen, Abbaupläne und Auslagerungen sowie der Kampf gegen wachsende Aggressionen gegenüber dem Personal. Auch nächstes Jahr wird sich der SEV mit der wachsenden Teuerung und damit verbunden mit höheren Lohnforderungen auseinandersetzen müssen. Ebenfalls ein wichtiges Thema werden die Verhandlungen mit der EU und der Verteidigung des Service public spielen.
Die Werbeverantwortliche Stefanie Fürst stellt dem Vorstand die Pläne in der Mitgliederwerbung vor: «Es gibt viel ungenutztes Potential, das wir besser nützen wollen.» Schliesslich verabschiedet der SEV den Vizepräsidenten Christian Fankhauser, der Ende 2023 in Pension geht.
Michael Spahr
Kommentare
Kalberer Kurt 15/12/2023 16:48:47
Die 13. AHV Rente ist dringend nötig : Ich bezahle mit Frau seit einigen Jahren
alljährlich mehr Krankenkassen - Beiträge . Sowie Lebensmittel , Wohnungs uterhaltskosten . Grosse Heizungserneuerung Ausgaben ( Strom ) usw.
Rolf Ruess 24/12/2023 13:00:32
Das ist nötig! Dass Geld kommt für die Rentner/Rentnerinnen, das ist eine gute Idee.
Rolf Ruess 28/03/2024 16:59:46
Das dauert zu lange, die in Bern sind nur am Schlafen das ist eine sauerei